Geldvermögen privater Haushalte wächst auf über 7 Billionen Euro
Eine aktuelle Studie des DZ BANK Research zeigt: Deutsche sparen in der Coronakrise so viel wie nie zuvor.
Nach aktuellen Berechnungen des DZ BANK Research ist das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte im Jahr 2020 um 393 Milliarden auf voraussichtlich 7,1 Billionen Euro gewachsen. Das ist ein Anstieg um 5,9 Prozent und neuer Rekord. Grund für den außerordentlichen Vermögenszuwachs sei, laut den Autoren der Studie, eine historisch hohe Sparquote von 16 Prozent. Hinzu käme, dass die Einkünfte auch im Jahr der Pandemie kaum gesunken seien. Beim Anlegen zeigen sich deutsche Sparer nach wie vor risikoscheu. Bargeld und Einlagen machen mit über 40 Prozent den größten Teil des Vermögens aus. Nur etwas mehr als 7 Prozent des Geldvermögens haben die deutschen Privathaushalte in Aktien investiert. „Gegenüber dem Vorjahr legten private Haushalte 2020 über 100 Milliarden Euro mehr auf die hohe Kante. Das Geld bleibt aber oft auf dem Konto liegen – der Anlagestau wächst jährlich“, so Michael Stappel, Leiter Makroökonomik/Branchenresearch sowie Mitautor der Studie.
„Vor allem die Maßnahmen der harten Lockdowns im Frühjahr und gegen Ende des Jahres 2020 haben den privaten Verbrauch massiv behindert. Zum Teil haben die Haushalte aber auch größere Anschaffungen aus Sorge um Einkommenseinbußen zurückgestellt“, so Stappel weiter.
Die Experten des DZ BANK Research rechnen im neuen Jahr jedoch mit einem langsameren Anstieg des Geldvermögens der privaten Haushalte und in der zweiten Jahreshälfte mit einer niedrigeren Sparquote. „Im Jahresverlauf 2021 dürfte ein erheblicher Teil der liquiden Mittel, die die Haushalte 2020 als ‚Überersparnis‘ auf ihren Girokonten geparkt haben, wieder in den privaten Konsum abfließen. Insbesondere die Ausgaben für Reisen und das Gastgewerbe, für Kultur sowie für persönliche Dienstleistungen werden kräftig ansteigen, wenn die Pandemie-Situation es wieder zulässt. Wir erwarten nach wie vor einen Post-Corona-Boom“, erklärt Chefvolkswirt Dr. Michael Holstein.