Erstes Halbjahr 2018: DZ BANK Gruppe erzielt Ergebnis vor Steuern von 1,03 Milliarden Euro
- Robuste operative Entwicklung in der gesamten DZ BANK Gruppe
- Unauffällige Risikosituation – deutlich geringerer Zuführungsbedarf zur Risikovorsorge für das maritime Portfolio der DVB Bank
- Fusion von DG HYP und WL BANK zur DZ HYP erfolgreich abgeschlossen
- Wolfgang Kirsch: „Blicken zurück auf ein gutes erstes Halbjahr. Erfreuliches Kundengeschäft zeigt Schlüssigkeit unseres Marktantritts.“
- Kapitalsituation unverändert solide – harte Kernkapitalquote erreicht 13,7 Prozent
Die DZ BANK Gruppe hat im ersten Halbjahr 2018 ein Ergebnis vor Steuern von 1,03 Milliarden Euro erzielt (1. Halbjahr 2017: 939 Millionen Euro). Maßgeblich für dieses Ergebnis waren eine robuste operative Geschäftsentwicklung sowie eine unauffällige Risikosituation in der gesamten DZ BANK Gruppe. Insbesondere die Zuführung zur Risikovorsorge für das Schiffsportfolio der DVB Bank konnte signifikant reduziert werden. Der Verkaufsprozess für wesentliche Teile der DVB Bank kommt zügig voran. Zudem hat am 30. Juli mit dem Zusammenschluss von DG HYP und WL BANK zur DZ HYP die größte Pfandbriefbank in Deutschland ihre Arbeit aufgenommen.
„Wir blicken zurück auf ein gutes erstes Halbjahr. Der erfreuliche Verlauf unseres Kundengeschäfts bestärkt uns in der Schlüssigkeit des Marktantritts unserer Allfinanzgruppe. Zudem haben wir mit der Fortführung der strukturellen Arbeiten in der DZ BANK Gruppe gezeigt, dass wir unsere Agenda kraftvoll und zugleich mit ruhiger Hand angehen“, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK.
Die Kapitalsituation der DZ BANK Gruppe ist dank eines konsequenten Managements der Risikoaktiva und einer fortgesetzten Substanzstärkung durch die Thesaurierung von Gewinnen unverändert solide. Die harte Kernkapitalquote der DZ BANK Gruppe lag zum 30.06.2018 bei 13,7 Prozent (31.12.2017: 13,9 Prozent). Die Bilanzsumme stieg gegenüber dem Jahresende 2017 infolge der Ausweitung des Geschäftsvolumens von 506 Milliarden Euro auf 538 Milliarden Euro.
Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen
Der Zinsüberschuss in der DZ BANK Gruppe entwickelte sich im ersten Halbjahr 2018 mit 1,42 Milliarden Euro stabil gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres (1,43 Milliarden Euro). In der DZ BANK AG stieg der Wert leicht an, während vor allem die Bausparkasse Schwäbisch Hall aufgrund des niedrigen Zinsniveaus einen Rückgang verzeichnete.
Der Provisionsüberschuss lag mit 958 Millionen Euro auf dem guten Niveau des Vorjahres (977 Millionen Euro). Wesentlich dafür war eine erneut gute Geschäftsentwicklung bei Union Investment. Zudem verlief das Wertpapierverwahrgeschäft der DZ BANK AG weiter positiv.
Das Handelsergebnis erreichte 206 Millionen Euro (1. Halbjahr 2017: 304 Millionen Euro). Einer auf hohem Niveau stabilen Entwicklung der Erträge aus dem Kundenhandel der DZ BANK AG standen negative Bewertungseffekte gegenüber.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen erhöhte sich gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres von 88 Millionen Euro auf 98 Millionen Euro.
Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten ging zurück von 34 Millionen Euro auf minus 48 Millionen Euro. Dafür maßgeblich war ein deutlicher Rückgang der Bewertungseffekte bei Staatsanleihen im Abbauportfolio der DZ HYP, insbesondere bei Staatsanleihen aus Italien.
Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft erreichte 299 Millionen Euro nach 451 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres. Der Rückgang ist primär durch ein außerordentlich hohes Kapitalanlageergebnis im Vorjahr begründet, während sich das Kundengeschäft mit rekordhohen Beitragseinnahmen im laufenden Jahr weiterhin sehr gut entwickelte.
Die Risikovorsorge zeigt insgesamt einen Auflösungsüberhang in Höhe von 44 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: minus 396 Millionen Euro), primär bedingt durch einen deutlich geringeren Zuführungsbedarf zur Risikovorsorge bei der DVB Bank.
Die Verwaltungsaufwendungen konnten mit 2,02 Milliarden Euro nahezu stabil gehalten werden (1. Halbjahr 2017: 2,00 Milliarden Euro). Fusionsbedingt höhere Aufwendungen bei der DZ HYP konnten durch verringerte Projektkosten in der DZ BANK AG kompensiert werden.
Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 1,03 Milliarden Euro.
Das Konzernergebnis lag bei 731 Millionen Euro.
Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 67,1 Prozent.
Ergebnisse der DZ BANK Gruppe
Die DZ BANK AG steigerte ihr Ergebnis vor Steuern auf 437 Millionen Euro (1. Halbjahr 2017: 405 Millionen Euro). Insbesondere im Firmenkundengeschäft hat die DZ BANK ihre Position trotz eines sehr anspruchsvollen Wettbewerbsumfelds ausgebaut. Das Kreditvolumen im Firmenkundengeschäft stieg um drei Prozent auf 49,9 Milliarden Euro. Im darin enthaltenen strategisch bedeutsamen Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Genossenschaftsbanken stieg das zugesagte Kreditvolumen um 3,2 Prozent auf 13,0 Milliarden Euro an. Weiterhin gut entwickelte sich abermals die Finanzierung Erneuerbarer Energien, primär im Bereich Windkraft. Im Kapitalmarktgeschäft mit institutionellen Kunden und Firmenkunden entwickelte sich das Primärmarktgeschäft mit Anleihen und Schuldscheinen erfreulich. Insbesondere im Segment der nachhaltigen Anleihen weitete die Bank ihr Geschäft aus. Im Kapitalmarktgeschäft mit Privatkunden hat die DZ BANK einen starken Absatz von 3,8 Milliarden Euro erzielt (1. Halbjahr 2017: 3,6 Milliarden Euro) und gemessen am investierten Volumen ihren Marktanteil auf 17,8 Prozent gesteigert. Sie hat damit ihre Marktführerschaft klar bestätigt. Im Transaction Banking verzeichnete die DZ BANK insbesondere im Wertpapierverwahrgeschäft eine positive Geschäftsentwicklung und konnte ihre Erträge hier weiter steigern.
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall kam auf ein Ergebnis vor Steuern von 172 Millionen Euro gegenüber 203 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres. Wesentlich für den Rückgang ist ein verminderter Zinsüberschuss aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus. Das Kundengeschäft entwickelte sich positiv. Die Bauspareinlagen stiegen im ersten Halbjahr 2018 um 1,9 Milliarden Euro auf einen neuen Rekordwert von 60,2 Milliarden Euro an. Sowohl das Bausparneugeschäft als auch das Neugeschäft mit Baufinanzierungen übertrafen die jeweils bereits guten Vorjahreswerte noch einmal.
Die R+V Versicherung erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 274 Millionen Euro (1. Halbjahr 2017: 389 Millionen Euro). Die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft stiegen um 9,6 Prozent auf den neuen Rekordwert von 8,1 Milliarden Euro an. Getragen wurde dieser Anstieg von allen Geschäftsfeldern, wobei der Anstieg im Lebensversicherungsgeschäft mit 12,8 Prozent besonders kräftig ausfiel. Indes verminderte sich das Kapitalanlageergebnis nach außerordentlich hohen Werten in den Vorjahren um rund ein Drittel auf 1,3 Milliarden Euro. Zudem belasteten Unwetterschäden das Ergebnis.
Union Investment erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern von 273 Millionen Euro nach einem überdurchschnittlich hohen Ergebnis von 362 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2017. Der Provisionsüberschuss lag mit 705 Millionen Euro (1. Halbjahr 2017: 750 Millionen Euro), primär bedingt durch einen kräftigen Zuwachs der durchschnittlichen Assets under Management, auf einem erneut starken Niveau. Das Neugeschäft verlief in allen Kundensegmenten auch im ersten Halbjahr 2018 positiv. Der guten Absatzentwicklung standen geringere erfolgsabhängige Vergütungen sowie wachstumsbedingt höhere Verwaltungsaufwendungen gegenüber.
Die DZ HYP weist nach dem erfolgreichen Abschluss der Fusion von DG HYP und WL BANK für das erste Halbjahr 2018 ein Ergebnis vor Steuern von 164 Millionen Euro aus (1. Halbjahr 2017 auf Basis von pro-forma-Zahlen: 336 Millionen Euro). Maßgeblich für diesen Rückgang waren geringere positive Effekte aus der Bewertung von Staatsanleihen im Abbauportfolio. Das Neugeschäft entwickelte sich insgesamt positiv.
Die TeamBank schrieb ihre gute Entwicklung fort und erreichte ein Ergebnis vor Steuern 76 Millionen Euro (1. Halbjahr 2017: 78 Millionen Euro). Trotz eines intensivierten Wettbewerbs durch neue digitale Marktteilnehmer steigerte die Bank ihre Kundenforderungen um 3,2 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Kunden um 31.000 auf 864.000 an.
Das Ergebnis vor Steuern der DZ PRIVATBANK ermäßigte sich von 12 Millionen Euro auf 8 Millionen Euro. Die operative Entwicklung verlief stabil. So lag das betreute Fondsvolumen im Wertpapierverwahrgeschäft bei 108,5 Milliarden Euro (31.12.2017: 108,8 Milliarden Euro), während die verwalteten Anlagemittel in der Vermögensverwaltung im ersten Halbjahr 2018 leicht von 17,3 Milliarden Euro auf 17,5 Milliarden Euro anstiegen.
Die VR LEASING hat ihre Transformation zum digitalen Gewerbekundenfinanzierer erfolgreich vorangetrieben und blickt auf ein operativ solides erstes Halbjahr zurück. Die unter der Marke VR SmartFinanz am Markt auftretende Gesellschaft erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 1 Million Euro (1. Halbjahr 2017: 13 Millionen Euro). Einer Zunahme des Zinsüberschusses infolge der guten Entwicklung im Kerngeschäft standen Rückstellungen für die eingeleitete Transformation gegenüber.
Die DVB Bank verbesserte ihr Ergebnis vor Steuern von minus 532 Millionen Euro auf minus 71 Millionen Euro. Dafür maßgeblich war der deutliche Rückgang der Risikovorsorge von minus 446 Millionen Euro auf minus 20 Millionen Euro. Zugleich wirkten sich IFRS-bedingte Bewertungseffekte, unter anderem aus Währungsabsicherungen, in Höhe von minus 87 Millionen Euro negativ aus. Somit hat die DVB im ersten Halbjahr 2018 operativ schwarze Zahlen geschrieben und eine stabile Entwicklung in ihren drei Segmenten gezeigt.
Ausblick
Für das zweite Halbjahr rechnet die DZ BANK Gruppe mit konjunkturell stabilen Rahmenbedingungen. Die Volkswirte der Bank erwarten für das Gesamtjahr 2018 ein Wachstum der deutschen Wirtschaft in Höhe von 1,7 Prozent. Dieser Ausblick steht allerdings wegen handels- und geopolitischer Unsicherheiten unter Vorbehalt. „Unser Jahresziel verbleibt am unteren Ende der nachhaltigen Ergebnisspanne von 1,5 bis zwei Milliarden Euro – auch mit Blick auf die Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes sowie weitere Investitionen in die Fortentwicklung der DZ BANK Gruppe“, sagt Wolfgang Kirsch.
Halbjahresergebnis der DZ BANK Gruppe per 30.06.2018 nach IFRS
in Mio. Euro | 01.01.-30.06.2018 | 01.01.-30.06.2017 | Veränderung in % |
---|---|---|---|
Zinsüberschuss | 1.422 | 1.427 | -0,4 |
Provisionsüberschuss | 958 | 977 | -1,9 |
Handelsergebnis | 206 | 304 | -32,2 |
Ergebnis aus Finanzanlagen | 98 | 88 | 11,4 |
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten | -48 | 34 | >100,0 |
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft | 299 | 451 | -33,7 |
Risikovorsorge | 44 | -396 | >100,0 |
Verwaltungsaufwendungen | -2.018 | -2.000 | 0,9 |
Sonstiges betriebliches Ergebnis | 73 | 54 | 35,2 |
Konzernergebnis vor Steuern |
1.034 |
939 | 10,1 |
Ertragsteuern | -303 | -451 | -32,8 |
Konzernergebnis | 731 | 488 |
49,8 |
Aufwand-Ertrags-Relation (in %) | 67,1 | 60,0 | 7,1 %-Punkte |
Der vollständige Halbjahresbericht steht Ihnen auf der DZ BANK Website unter www.halbjahresfinanzbericht.dzbank.de zur Verfügung.