02.11.2023

Kryptoassets: DZ BANK startet eigene Digitalverwahrplattform

Die DZ BANK hat eine neue Plattform für die Abwicklung und Verwahrung digitaler Finanzinstrumente in Betrieb genommen. Damit gehört das genossenschaftliche Spitzeninstitut zu den ersten Kreditinstituten, die auf Basis der Blockchain-Technologie ein solches Angebot für institutionelle Kunden auf den Weg gebracht haben. Die DZ BANK ist mit einem Volumen von über 300 Mrd. EUR nach BNP Paribas und State Street die drittgrößte Verwahrstelle in Deutschland, unter den deutschen Verwahrstellen ist sie die größte.

„Wir gehen davon aus, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre wesentliche Anteile des Kapitalmarktgeschäfts über Distributed Ledger Technologie (DLT) basierte Infrastrukturen abgewickelt werden. Auf mittelfristige Sicht sehen wir die DLT als komplementäre Technologie zu den etablierten Infrastrukturen in den bestehenden Kapitalmarktprozessen“, sagt Dr. Holger Meffert, Leiter Wertpapierservices & Digitalverwahrung bei DZ BANK. Zum Betrieb der neuen Verwahrlösung hat die Bank mehr als ein Dutzend Mitarbeiter in IT, Operations und Compliance neu eingestellt.  

Bereits seit Jahren beschäftigt sich die Bank mit der Blockchain-Technologie, 2022 hat sie mit dem Aufbau der Digitalverwahrplattform für institutionelle Kunden begonnen. Hier wird sie zunächst
Kryptowertpapiere in die Verwahrung nehmen. Dazu gehört eine Krypto-Anleihe von Siemens, die Union Investment und DZ BANK bereits vor einem halben Jahr gezeichnet haben und die nun in die Eigenverwahrung übertragen werden konnte. Zuvor war die DZ BANK bereits als Abwickler und Verwahrer an der ersten externen Transaktion von Kryptofondsanteilen des Bankhauses Metzler beteiligt. Da beide Fälle in den Anwendungsbereich des elektronischen Wertpapiergesetzes (eWpG) fallen, ist eine Verwahrung mit den vorhandenen Lizenzen bereits möglich.

Um institutionellen Kunden künftig auch die Investition in Kryptowährungen wie Bitcoin zu ermöglichen, hat die DZ BANK im Juni bereits eine Kryptoverwahrlizenz bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beantragt. Parallel zu der Lösung für institutionelle Kunden, arbeitet die Bank an einem Angebot, mit dem Privatkunden direkt in Kryptowährungen investieren können.

Mit der bestehenden Infrastruktur ist die Bank zudem in der Lage, aktiv an der Explorationsphase der Europäischen Zentralbank (EZB) teilzunehmen, in der das Settlement großvolumiger Kapitalmarkttransaktionen in Zentralbankgeld verprobt wird.

Friederike Seliger

Friederike Seliger

Chef vom Dienst / Pressesprecherin