Gut aufgehoben
Die Verwahrstelle DZ BANK ist durch das Verbundgeschäft seit den 60er Jahren kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile tritt sie als viertgrößter Player der Branche in Deutschland selbstbewusst auf – und hat noch viel vor.
In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Anleger von direkten Anlagen etwa in Aktien verabschiedet und ihr Vermögen in Fonds umgeschichtet. Die anhaltende Niedrigzinsphase hat diesen Trend noch verstärkt. Susanne Zyrus, die als Abteilungsleiterin in der DZ BANK für die Verwahrstelle zuständig ist, leitet daraus den selbstbewussten Anspruch der mit einem Verwahrvolumen von 254 Mrd. Euro - laut BVI-Statistik - viertgrößten Verwahrstelle in Deutschland: „Wir wollen in diesem Geschäft weiter wachsen.“ Insgesamt betreuten die 39 Verwahrstellen – früher Depotbanken genannt – in Deutschland zur Jahresmitte 2019 ein Vermögen von 2,269 Billionen Euro. Dieses Geschäft wird in Deutschland von wenigen Adressen, hauptsächlich großen Auslandsbanken dominiert. Unter den gelisteten Top 5 ist die DZ BANK das einzige deutsche Haus. Größte Verwahrstelle ist die BNP Paribas mit einem Verwahrvolumen von über 598 Mrd. Euro.
Was macht eigentlich eine Verwahrstelle?
Fondsgesellschaften dürfen die von ihr aufgelegten Fonds nicht selbst verwahren, damit dieses strikt vom Vermögen der Gesellschaft getrennt bleibt. Das übernehmen in Deutschland die Verwahrstellen. Ein weiterer gesetzlicher Auftrag ist die Überwachung der jeweiligen Fondsgesellschaft. Die DZ BANK ist Verwahrstelle für fast alle Union Investment Publikums- und Spezialfonds in Deutschland. „Bei Publikumsfonds sind unsere Hauptkunden die Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Bei diesen Fonds ist der Anlegerschutz und dadurch auch unsere Überwachungsfunktion deutlich strenger als bei institutionellen Kunden,“ beschreibt Patrick Westerhoff die Anforderungen. Westerhoff ist bei der Verwahrstelle für die Kundenservices zuständig. „Wir übernehmen beispielweise auch die sogenannte Marktgerechtigkeitsprüfung. Dabei prüfen wir, ob die im Namen des Fonds durchgeführten Geschäfte zu marktüblichen Kursen erfolgt sind.“
Neues Vertriebsmodell FONDSHAFEN schafft Wachstum
Wohin die Reise gehen soll, ist laut Zyrus klar definiert: „Wir wollen uns als Alternative zu den Global Players in der Branche etablieren.“ Um weiter zu wachsen, wird die Verwahrstelle zukünftig auch nicht genossenschaftlich organisierte Kunden ansprechen. Dazu wird länderübergreifend zusammen mit der DZ PRIVATBANK in Luxemburg in den nächsten 3 Jahren die Vertriebsinitiative FONDSHAFEN ausgerollt. Dabei bündelt die DZ BANK die Verwahrstellen- und Asset Servicing Dienstleistungen der Gruppe und greift auf die etablierten Plattformen in Deutschland und Luxemburg zurück.
Für Patrick Westerhoff gibt auch die Regulierungskultur der letzten Jahre Schwung für weiteres Wachstum: „Die Verwahrstelle ist Regulatorik pur und letztlich ist das Teil unseres Geschäftsmodells.“ Zudem erwartet Westerhoff eine weitere Konsolidierung der Branche. „Viele kleinere Anbieter werden aufgeben, da der regulatorische Aufwand zu groß wird. Die großen Akteure werden dieses Geschäft übernehmen.“
Fakten
Anlegerschutz als Geschäftsmodell: Zahlen rund um das Verwahren und Überwachen von Investmentfonds