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Corona
24.09.2020

Unser Mann für die Sicherheit

Tom Jonas hat in der Unternehmenssicherheit der DZ BANK eine Schlüsselrolle für das Corona-Krisenmanagement

So schnell kommen nur Wenige zu ihrer ersten großen Herausforderung im neuen Job: Als Tom Jonas im Oktober vergangenen Jahres in der Unternehmenssicherheit der DZ BANK anfängt, ahnt er nicht, dass er nur wenige Monate später eine Schlüsselrolle für das Corona-Krisenmanagement der Bank spielen wird. „Meine Aufgabe war und ist es, mögliche Gefahren für die Kollegen im In- und Ausland zu identifizieren und wenn nötig, Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu schützen. Corona ist aber schnell zum Vollzeitjob geworden“, so der 28-Jährige. Schon wenige Wochen nach seinem Start gibt es erste Meldungen aus China – ein bisher unbekanntes Virus breitet sich aus. Jonas hat die Entwicklung im Blick, organisiert Schutzmasken für die Kollegen in Hongkong, Peking und Singapur. Er spricht mit der IT, prüft Homeoffice-Möglichkeiten und etabliert erste Split-Teams. „In gewisser Weise konnten wir dort im Kleinen üben, was wir später überall angewandt haben.“

Tom Jonas, Mitarbeiter in der Unternehmenssicherheit der DZ BANK

Ihre Erfahrungen nutzen die Kollegen um Jonas, um die präventiven Maßnahmen auch an allen anderen Standorten vorzubereiten. Sie stocken die Pandemievorräte – Masken und Desinfektionsmittel – auf, sind im engen Austausch mit der IT, Personal, dem Handel und Services & Organisation. Als die Fallzahlen dann auch in Europa steigen, kommen die behördlichen Informationen Schlag auf Schlag. Das Krisenteam leitet die nötigen Maßnahmen ein, schreibt eine Hausmitteilung nach der nächsten und schickt Mitarbeiter nach Hause, um Kontaktketten zu unterbrechen. Mitte März folgt dann der deutschlandweite „Shutdown“: Mehr als 90 Prozent der Kollegen arbeiten von zuhause, der Betrieb läuft reibungslos. In der Bank gibt es nur sehr wenige Fälle zu verzeichnen.

„Es war eine wahnsinnig hektische Phase“, berichtet Jonas. „Wir haben immer wieder auch Wochenenden durchgearbeitet. Für uns in der Unternehmenssicherheit war es aber auch spannend, vor allem, weil wir so etwas alle noch nicht erlebt hatten. Ich glaube, insgesamt haben wir die Situation um den Lockdown gut gemeistert.“ Der gebürtige Lüneburger ist krisenerprobt. Nach dem Abi absolviert er ein duales Studium bei der Polizei in Hannover. Dort bleibt er vier Jahre, ist im Streifendienst und im Ermittlungsdienst tätig. „Als Polizist hat man täglich mit Menschen zu tun, die sich in Ausnahmesituationen befinden. Man lernt schnell, Ruhe zu bewahren und mit Stress umzugehen“, so das sympathische Nordlicht. Nach ein paar Jahren beschließt er, noch einen Master draufzusetzen – berufsbegleitend. „Das war schon sportlich, so von der Nachtschicht an den Schreibtisch, und dann wieder in die Schicht“, erinnert er sich. In Berlin studiert er Sicherheitsmanagement. Seine Abschlussarbeit schreibt er über standortbezogene Risiken für international agierende Unternehmen. Sein Praxisbeispiel: Die DZ BANK. „Ich habe eine Art Risikoprofil für unsere Standorte in Hongkong, New York, Frankfurt und Sao Paulo entwickelt. Das Ergebnis ist recht heterogen: In Hongkong und Brasilien waren die Risiken klar politischer Natur, in Brasilien kommt allerdings noch die hohe Kriminalität hinzu. Frankfurt ist im internationalen Vergleich komplett grün, sprich risikoarm. Im deutschen Vergleich sieht das wieder anders aus, schließlich haben wir hier um den Hauptbahnhof natürlich einiges an Kriminalität. Es ist also immer auch eine Frage der Perspektive.“

Noch während er seine Masterarbeit schreibt, wird eine Stelle in seinem jetzigen Team in der Bank frei. Jonas Chef und damaliger Gutachter Thorsten Scheibel motiviert ihn, sich zu bewerben. „Mein Job bei der Polizei hat mir Spaß gemacht, aber ich hatte auch Lust, mich zu verändern und weiterzuentwickeln. Das Stellenangebot war die Gelegenheit.“ Zudem reizt ihn der Standortwechsel, der bei der Landespolizei so nie möglich gewesen wäre. Mittlerweile ist Jonas in Frankfurt „angekommen“. „Ich konnte gleich zu Beginn mein Team persönlich kennenlernen. Das Glück hat der ein oder andere neue Kollege im Moment leider nicht.“ Überdies ist er die meiste Zeit vor Ort in der Bank. Das Gute, was er für sich aus den letzten Monaten herauszieht: „Durch die Krise habe ich sehr viele Kollegen aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen kennengelernt und unser Team ist noch stärker zusammengewachsen“, so Jonas. Nichtsdestotrotz sehnt sich der leidenschaftliche Sportler auch nach Normalität. „Ich freue mich, wenn Bankevents wie der Metro Marathon oder die JP Morgan Challenge wieder stattfinden können und darauf, noch mehr Kollegen zu treffen – und zwar persönlich.“